Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main
„Die Kuppel unserer Synagoge mit ihren Stern-Symbolen ist ein Himmel im Kleinen. […] Unsere Religion sucht nicht das Endliche im Unendlichen, sondern das Unendliche im Endlichen, den Himmel auf der Erde.“ Das schrieb die israelitische Kultusgemeinde in der Festschrift zur Einweihung der neuen Synagoge 1916, die der FAZ-Architekturkritiker Dieter Bartetzko ein „markantes Beispiel der […] letzten Hochblüte des Synagogenbaus in Deutschland“ nennt. Die ganze Anlage des prachtvollen Baus zwischen Neoklassizismus und frühen Zügen der Moderne ist ein steinernes Zeichen davon, dass sich das über Jahrhunderte durch alle Welt getriebene Volk Israel nunmehr angekommen fühlte – auch in Offenbach. Gerade zweiundzwanzig Jahre später wurde auch diese Synagoge demoliert, Mobiliar und Bibliothek verbrannt, zerschlagen und geschändet.
Die Pläne und Fotografien der Erbauungszeit zeigen ein edles, geistvoll und ästhetisch gestaltetes Haus nach dem Entwurf von Fritz Schwarz und Karl Wagner – ein überwältigender Hauptraum, der offene Lichthof, der Gemeindesaal, Sitzungszimmer und Werktagssynagoge.
Seit 1948/1954 ist es mit dem Einverständnis der Jüdischen Gemeinde Theater und Veranstaltungsraum. (RPZ)
Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main
Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main
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