Dokumentation

Olga Grigorjewa

Einatmen unter sich (2021), Skulptur aus Holz

Die Nasenprofile in ‚Einatmen unter sich‘ entstammen dem Familienkreis der Künstlerin. Aber warum Nasen? Das Büsingpalais war einst eine Schnupftabakfabrik. Viele Nasen begleiteten somit dieses Haus, bereits die Bodenplatte und Fundament der Installation nimmt Bezug darauf, nämlich auf das Pflasterornament im Hof des Büsing Palais.

Heute ist die Nase aktueller denn je: In der Pandemie verstecken die Masken unsere Nasen. In den USA ist in den letzten Jahren die Zahl der Nasenverkleinerungen gestiegen, weil in Selfies die Nase größer wirkt. Die Nase bietet offensichtlich Stoff für Komplexe. Die Nase ist der Richtungszeiger des Gesichts. Wer arrogant ist, trägt die Nase hoch. In Gogols „Nos“ verselbstständigt sich eine Nase. Juden haben laut einem antisemitischen Klischee eine bestimmte Nasenform und angeblich kann man Dinge von der Nasenspitze ablesen.

Über Olga Grigorjewa

INFORMATIONEN

Innenhof des Büsingpalais‘, Herrnstraße 82

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