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Siegfried Guggenheim

Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main

Siegfried Guggenheim

Seine Sammlung im Klingspor-Museum

Das 1953 im Südflügel des Büsing-Palais eröffnete Klingspor-Museum beheimatet neben zahlreichen anderen wertvollen Beständen die Sammlung des jüdischen Rechtanwalts und Kunstförderers Siegfried Guggenheim (1873-1961) – einen wahren Schatz von Kunstwerken sowohl mit genuin jüdischem Bezug als auch in faszinierenden Schnittmengen mit dem Christentum.

Guggenheim, 1933-1939 Vorsitzender der Israelitischen Gemeinde Offenbachs, verkaufte seine Sammlung 1956 dem Museum. Sie besteht vor allem in einer bedeutenden Auswahl an religiöser und weltlicher Literatur und Buchkunst in deutscher und hebräischer Sprache, dazu auch einigen plastischen Kultgegenständen aus dem jüdischen Alltagsleben. Die Sammlung ist zugleich ein Spiegel der Selbstperspektive Guggenheims, der sich gleichermaßen als Deutscher wie als Jude sah. Die Werke und Objekte sind weitgehend in der Werkstatt des protestantischen Schriftkünstlers Rudolf Koch entstanden. Mit Koch, der 1906 nach Offenbach kam und für die Schriftgießerei Gebr. Klingspor arbeitete, verband Guggenheim eine jahrzehntelange Freundschaft, die von dem Respekt gegenüber dem Glauben des jeweils Anderen getragen war. (DB)

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