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Um die Bedeutung Helene Mayers zu vermitteln, würde schon ein Blick auf ihre herausragenden Erfolge als Fechterin genügen: Sie war sechsfache deutsche Einzelmeisterin, Weltmeisterin und im Alter von nur 17 Jahren Olympiasiegerin in Amsterdam. Sie gilt damit als eine der bedeutendsten Fechterinnen aller Zeiten. Die 1910 in Offenbach geborene Mayer lernte das Fechten bei dem italienischen Fechtmeister Arturo Gazzera im 1863 gegründeten Fechtclub Offenbach, der der Ausgangspunkt ihrer internationalen Karriere war.
Die Tochter eines jüdischen Arztes studierte daneben in Frankfurt und Paris Internationales Recht, bevor sie mit einem Stipendium nach Kalifornien übersiedelte. 1933 wurde ihr als „Halbjüdin“ das deutsche Stipendium entzogen, auch der Offenbacher Fechtclub hob ihre Mitgliedschaft auf. 1936 wurde Helene Mayer auf internationalen Druck von den Nazi-Verantwortlichen als Fechterin aufgestellt und erzielte eine Silbermedaille.
Zu Ehren der Ausnahme-Sportlerin, die überdies durch ihre persönliche Ausstrahlung ihre Mitmenschen besonders beeindruckte, benannte die Stadt Offenbach eine Straße zwischen Bahndamm und Isenburgring. (DB)