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Ostwand der barocken Synagoge mit Thoraschrein

Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main

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Ostwand der barocken Synagoge

Ein berührender Ort in der Fußgängerzone

Die Wand aus warmem rotem Sandstein mit den zugemauerten Rundbogenfenstern ist ein überraschender und berührender Anblick mitten in der unübersichtlichen Szenerie der Einzelhandelsgeschäfte in der Großen Marktstraße. Dass gerade die religiös besonders wichtige Ostwand der 1729/1730 gebauten barocken Offenbacher Synagoge vielfache Um- und Neubauten an dem Gebäudekomplex überlebt hat, ist schon ein kleines Wunder.

Dahinter stand bis 1916 die zweite Offenbacher Synagoge (die erste von 1708 war 1721 abgebrannt). Die Synagoge von 1730 war ein heller, festlicher Raum mit einer Giebelarchitektur um den Thoraschrein und mehreren Kronleuchtern. Zur Empore führte ein Treppenturm, zur Schule eine kleine Brücke; westlich stand das Gemeindehaus. Die Straße hieß bis 1822 ‚Große Judengasse‘, seitdem heißt sie Große Marktstraße.

1916 zog man in den neuen Gemeindekomplex an der Goethestraße und verkaufte den bsiherigen in der Großen Marktstraße 12, in den erst eine Markthalle, dann ein Kino einzog.

Die Ostwand wurde 2012 freigelegt und restauriert; eine von der Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft initiierte ‚Stele der Erinnerung‘ von Eugen El kennzeichnet heute die besondere Bedeutung des Orts. (RPZ)

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