Dokumentation

Ella Ponizovsky Bergelson

Kalligrafie auf Glasfenstern nach dem Gedicht „Schwarze Magie“ von Adi Keissar (2021)

Sprache und Typografie sind Elemente, die Kultur bestimmend prägen. Sie sind gewöhnlich mit einem präzisen Regelwerk verbunden, das eine Eindeutigkeit von Aussage herstellt. Ella Ponizovsky Bergelson konterkariert mit ihrer Arbeit diese Eindeutigkeit.

Nun ist „ein Wort eng mit der Rationalität des Lebens verbunden; es fungiert als Träger und Vermittler von Erfordernissen des Lebens“ („Day Figures“, Debora Vogel). Mit dieser scheinbaren Eindeutigkeit kommt das Wort in der Bildenden Kunst gewöhnlich selten zur Anwendung. Dort, wo ein Text dagegen abstrakt wird und seine Bindung an Inhalt und Sprache verliert, kann er zu einer neuen Form von Erlebnis werden. Je mehr der Text die Ebene der Bedeutung durch Sprache verliert, kann er eine eigene Identität entwickeln.

Indem die Künstlerin es regelrecht als vandalischen Akt auffasst, Schrift zu dekodieren, entwickelt sie daraus eine eigene Form von visueller Poesie. Im Gegensatz zum Text in seiner üblichen Lesbarkeit entzieht diese sich einer einfachen Rezeption. Sie haben nicht mehr den Anschein einer Eindeutigkeit, sie wollen Bilder schaffen, die mehr als nur eine Identität oder ihnen innewohnende Bedeutung haben.

Ella Ponizovsky Bergelsons Werk befindet sich im Klingspor Museum, Herrnstraße 82

Über Ella Ponizovsky Bergelson

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