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Kleiderhandlung Adolf Kahn (Ecke Geleitstraße/Waldstraße)

Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main

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Jüdische Geschäfte in der Offenbacher Innenstadt

Ein gutes Stück Offenbacher Gemeinschaft

Die Einkaufsstraßen der Offenbacher Innenstadt – insbesondere die Frankfurter Straße mit den anschließenden Straßen und Plätzen – waren über lange Zeit auch von Geschäften jüdischer Kaufleute geprägt, von denen keines in ursprünglicher Hand den Nationalsozialismus überstand. Eines der ältesten Geschäfte war das Schuhgeschäft Strauß, das Moses Strauß 1859 am Marktplatz 6 gründete. Im Lauf der Jahre konnte die Familie Strauß expandieren und eröffnete in der Großen Marktstraße 3 zwischen alter Synagoge und Marktplatz sowie an der Frankfurter Straße 23 schräg gegenüber dem Kaufhaus Tietz Filialen. Auch das Konfektionsgeschäft Berger & Schmelzer am Marktplatz 12 konnte seinen Betrieb ausweiten und eröffnete ein zweites Haus in der Nachbarstadt Hanau. Gegründet worden war der Betrieb 1913 von Hugo Berger und Leopold Schmelzer, die aus dem Rheinland und dem Hunsrück nach Offenbach gekommen waren und als Mittzwanziger gemeinsam ihr Geschäft eröffneten. Die Kleiderhandlung Kahn befand sich, 1910 gegründet, am südlichen Ende des Marktplatzes und die Kleiderhandlung Hermann Hirschen lag in der Frankfurter Straße 6, schräg gegenüber vom Kaufhaus M. Schneider.

Hermann Hirschen musste schon 1934 aufgeben und wurde 1942 in Theresienstadt interniert. Er überlebte und kehrte für kurze Zeit nach Offenbach zurück; 1946 ging er nach Amerika. Berger & Schmelzer gaben ihr Geschäft wenige Monate vor der Pogromnacht ab, während die Familie Strauß mit ihren Schuhgeschäften noch bis zur Pogromnacht durchhielt. Teils geplündert und demoliert, kam die Familie nach dem November 1938 um einen Verkauf ebenfalls nicht mehr herum, beide Inhaber emigrierten 1939 nach England. (RPZ)

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