Aus: Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 1971. Bd. II, S.174
Max Willner (1906-1994) war eine der treibenden Persönlichkeiten in Offenbach nach der Shoa erneut eine jüdische Gemeinde zu gründen. Wie die meisten anderen der eineinhalb Dutzend Menschen hatte er Konzentrationslager überlebt; Willner war von 1939 bis 1945 in Sachsenhausen, Auschwitz, Flossenbürg und Dachau interniert. Die Kraft und das Vertrauen, die man haben muss, um nach diesen Erfahrungen in Deutschland bleiben zu wollen, ist für uns heute kaum vorstellbar. Willner hatte sie. Als man ihm 1993 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Offenbach verlieh, bezeichnete man ihn würdig als „Mann der Versöhnung, des Ausgleichs und des Verständnisses.“ Willner war erster Vorsitzender der neu gegründeten Offenbacher Gemeinde und blieb es zeitlebens.
Max Willner war auch auf Landes- und Bundesebene engagiert, unter anderem als Direktor des Landesverbands Jüdischer Gemeinden in Hessen (1954-1957) und 1983-1994 dessen Vorsitzender. Ab 1979 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. (RPZ)