Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main
Die beschauliche Speyerstraße verdankt ihren Namen dem Liedkomponisten Wilhelm Speyer, der in Frankfurt geboren wurde und ab 1792 als Sohn einer angesehenen und wohlhabenden jüdischen Familie in Offenbach lebte. Von dem schmuckvollen Wohnhaus, das an den Büsing-Park grenzte, ist allerdings nichts mehr erhalten geblieben. Seit 1960 steht an dieser Stelle mit dem Hochhaus an der Kaiserstraße 91 das sogenannte „Haus am Park“.
Wilhelm Speyer war auch Mitglied der Offenbacher Freimaurerloge ‚Carl und Charlotte zur Treue‘, die ihre Tempelarbeit für 15 Jahre im Haus der Speyers verrichtete. Er unterhielt Freundschaften zu vielen bedeutenden Musikern. So gelang es ihm auch, den weltberühmten Geigenvirtuosen Niccolò Paganini für ein Konzert in Offenbach zu gewinnen, das Speyer dirigierte. Der auch unter dem Namen „Lieder-Speyer“ bekannte Komponist genoss eine hochkarätige musikalische Erziehung durch angesehene Künstler vor Ort. So erhielt er Violinunterricht durch den renommierten Geiger Ferdinand Fränzl, während Johann Anton André ihn im Komponieren schulte und Georg Jacob Vollweiler für den Unterricht in Musiktheorie verantwortlich war. Zu Speyers berühmtesten Kompositionen gehören Vertonungen u. a. von „Rheinsehnsucht“, „Der Trompeter“ oder „Was ist des Deutschen Vaterland“. (DB)
Foto: Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main